Das Gemälde des Monats April, Galaxy, von Franziska Boguslaw entstand in einer Zeit purer Sehnsucht. Der Sehnsucht nach Weite, nach dem entfliehen der eigenen vier Wände, in denen momentan alle gefangen scheinen. Und was ist weiter von zu Hause entfernt als die unbegreifliche Endlosigkeit des Universums? Da wir in diesen Zeiten wohl alle diese Sehnsucht nach Ferne nachvollziehen können, repräsentiert das Gemälde „Galaxy“ von Franziska Boguslaw Fernweh auf ausgezeichnete Weise und ist das perfekte Bild für den unsteten Monat April.
Ein Gemälde, welches durch die tiefen Blautöne stark an die weiten der Galaxie erinnert. Durch die dunklen Blautöne, die durch leuchtende Farbakzente sowie goldene Momente aufgebrochen werden, entsteht eine tiefe Emotionalität im Bild. Je nach dem wie das Licht auf das Bild fällt und wie man vor dem Bild steht, verändert es sich, zeigt uns neue Aspekte seine Wirkung.
Im Mittelgrund exponiert ist eine Form durch Strukturpaste herausgearbeitet, die durch betont hellere Farbigkeit noch mehr in den Vordergrund tritt. Ein Platz der Sicherheit. Hier ruht das Auge. Ausgehend erschließt man das Bild. Besonders die roten, nebelartigen Farbakzente erzeugen einen Effekt von Dimensionalität. Man sinkt in eine Tiefe, die sich bis in die Unendlichkeit zu erstrecken scheint, dabei aber keine beängstigende, sondern vielmehr eine ruhige Stimmung erzeugt, die BetrachterInnen in das Bild sinken lässt.
Das ist durch die Abwesenheit von jeglichem Gegenstand gekennzeichnet, dennoch ist es Sinnbild von Emotion. Durch die Abstraktion ist es möglich Gedanken und Gefühle zu projezieren, fließen zu lassen und seinem Geist Freiraum zu ermöglichen, welchen die Enge der Häuser und Wohnungen uns rauben.
Die Künstlerin Franziska Boguslaw über sich selbst
Zwischen Zeichnungen, Gemälden, Gesang oder Tanz bewegt sich alles in meiner Welt. Mit Hingabe und Leidenschaft, dem Fließen lassen von Emotion, gestalte ich mein Leben. Das spiegelt sich auch in meiner Kunst wider. Gemälde, die ich anfertige, entstehen immer in einem Prozess des Freilassens von Gefühlen. Wenn ich mit einem Werk beginne, weiß ich nie, wie es am Ende aussehen wird. Ich lege nicht fest, was ich male, spiele mit den Farben und Materialien. So kommt es vor, dass ab und an auch mal die Pappe eines Schreibblocks als Leinwand für meine Ideen herhalten muss.
In den letzten Jahren konnte ich mich nun voll und ganz in wirklich jeder Ebene meines Lebens der Kunst widmen. Durch mein Studium der Kunstgeschichte und Filmwissenschaften ist es mir möglich, Kunst aus vielfältigem Blickwinkel zu betrachten. Kunst ist Leben. Es bewegt Menschen, zeigt Geschichte auf, durch sie verarbeitet und erfährt man. Und manchmal ist sie einfach nur da, um einen kalten Raum mit Leben und Ästhetik zu füllen.