„To be or not to USB“ – so heißt das Gemäde des Monats im Juli. Für den Künstler Max Ruebensal hat das Werk über die Zeit an Bedeutung gewonnen.

Der Künstler: Max Ruebensal

Wer ist Max Ruebensal? Beziehungsweise viel wichtiger – was macht Max Ruebensal eigentlich? Die Kunst zieht sich durch sein ganzes Leben. Schon in frühen Jahren war Max Ruebensal begeistert von verschiedenen Künstlern. Vor allem Street Art hat ihn inspiriert und quasi verfolgt. Denn bei seinem Auslandssemester in Shanghai wurde er auf eine Galerie aufmerksam, die seinen Lieblingskünstler zeigte. Also besuchte er mit seinen Freunden die Ausstellung. Er erläuterte die Werke mit so viel Enthusiamus und merkte dabei nicht, dass die Galeristin zufällig daneben stand. Beeindruckt von Max’s Kenntnissen entschloss sie sich kurzer Hand, ihm einen Job in der Galerie anzubieten. Das war eine Erfahrung, die er in seinem Studium für Kulturwirtschaft und Kunstgeschichte an der Uni Passau prima einbauen konnte.

Durch die Galeriearbeit bekam Max über die Zeit ein gutes Gespür dafür, was richtig läuft und was nicht. Die Digitalisierung war ein Fremdwort in der Branche. Das höchste der Gefühle war die Online-Pressemitteilung.

Max Ruebensal
Max Ruebensal

Davon ließ sich Max jedoch nicht beirren und konzentrierte sich auf seine eigene künstlerische Tätigkeit. Er startete mit Skulpturen und Installationen. Dabei beschäftigten ihn besonders Themen, die mit der menschlichen Anatomie zu tun haben. Der Kontrast von Leben und Tod ist ein Motiv, das bereits seit Jahrtausenden von Künstlern aufgegriffen wird. Ob Totenköpfe oder Herzen – seine bildhauerischen Fähigkeiten eröffneten ihm viele Möglichkeiten. Seine Skulpturen aus Gips wurden teils bemalt, beklebt oder bedruckt.

Nach etlichen Skulpturen probierte Max etwas Neues aus, ohne dabei seinen Fokus zu verlieren: Abstrakte Malerei mit Elementen der Anatomie. Die folgenden Werke erinnern bewusst an Augen. Wie die Muster unserer Augen sind auch Max‘ Kunstwerke einzigartig. Ein Unterschied ist jedoch, dass er sich farblich nicht limitieren lässt. Seine Werke strahlen mit kräftigen Farben: bunt und auffällig, teils groß, teils klein. Die Technik dahinter nennt sich „Acrylic Pouring“ – also eine Fließtechnik. Ihm ist dabei wichtig, dass möglichst wenig äußerer Einfluss zustande kommt. Es ist ein Zufallselement, dessen Herausforderung darin liegt, richtig loszulassen und bewusste Akzente setzen. So entsteht der Kern des Bildes und die Schattierungen geben eine gewisse Dynamik und Form zugleich.

Die Werke widmen sich hauptsächlich Dingen, die für etwas stehen, eine Bedeutung haben und damit spielt Max. Er bringt seine Motive in Verbindung mit den Betrachtern. Zentrale Symbole der Popkultur werden mit zeitgeistlichen Themen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht, so dass seine Werke eine Botschaft übermitteln und trotzdem genug Raum zur Interpretation lassen.

Eines seiner kritischsten Werke ist hingegen deutich figurativer und zeigt eine Hand, deren Finger USB Sticks ähneln. Dieses Bild haben wir uns etwas genauer angeschaut und zum Bild der Monats im Juli gekürt.

Mittlerweile hat sich Max seine eigene Sammlerschaft und eine Community aufgebaut. Er vermarktet seine Werke größtenteils selbst, da er durch sein Studium und die Berufserfahrung in der Galerie gemerkt hat, welche Chancen der Kunstmarkt hergibt. Eine wichtige Rolle spielen hier natürlich auch Social Media und sein Instagram Account. Trotz der Kritik am Umgang mit der Digitalisierung verschließt Max Ruebensal sich nicht davor, mit der Zeit zu gehen. Daher hat er sich bereits auch an den NFT Markt getraut. Allerdings sind seine NFTs an die physischen Werken gebunden.

Gemälde des Monats Juli: To Be or not to USB von Max Ruebensal

Ein Werk, das ihm anfangs gefiel, dann nicht mehr gefiel und heute wieder gefällt. „So ist es öfters mit Werken und Stilformen. Es ist eine stetige Entwicklung.“, so Max Ruebensal. Das macht das Bild auch immer wieder spannend für ihn. Das Motiv trägt eine Wechselwirkung in sich – wie beim Sender und Empfänger oder beim Datentransfer vom USB-Stick.

Das Werk zeigt bewusst auch eine gewisse gesellschaftliche Kritik in sich. Die Botschaft lautet gemäß dem Künstler: „Gegen die Isolation durch Technik“. Und dennoch ist USB eigentlich eher eine Verbindung. Daher birgt es einen Gegensatz, der spannend und zugleich mehrfach deutbar ist.