„Kunst und Wein passen perfekt zusammen.“ Schon oft habe ich diesen Satz gehört. Und ich finde das auch. Aber mal ehrlich, kannst du auf Anhieb sagen, worauf dieser Eindruckt fußt? Ich bin Künstlerin und begleite auch Kunst & Wein-Events – und irgendwann wollte ich es wissen und bin dieser Frage auf den Grund gegangen. Mit nützlichen Tipps für dich.
Alles eine Frage des Geschmacks: Warum es bei Kunst und Wein kein Richtig oder Falsch gibt
Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Kunst und Wein zu genießen, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Und das Wunderbare dabei ist: Es gibt kein Richtig oder Falsch.
In einer Ausstellung habe ich mir Werke Edvards Munchs angesehen wie „Der Mörder“ und „Der Schrei“. Diese Werke würde ich mir persönlich nicht aufhängen. Und dennoch finde ich sie extrem spannend. Wie das?
So sehe ich zum Beispiel, wie meisterhaft und unmittelbar Munch es geschafft hat, die Emotion Angst zu transportieren. An dieser Stelle helfen mir meine Erfahrung in der Betrachtung von Kunst und mein Hintergrundwissen, um die Kunst einzuordnen.
Mir ist klar geworden, dass es beim Wein ganz ähnlich ist. Vor vielen Jahren habe ich zum ersten Mal Champagner probiert. Mein erster Gedanke: Och nö, danke. Heute weiß ich, dass ich einen Champagner lieber aus einem Weinkelch statt einer Flöte trinke und ihn lieber kurz stehenlasse, bis der Sauerstoff seine Wirkung entfaltet und die Aromen sich klarer zeigen. Ich war damals unbewusst in der Wahrnehmung seiner feinen Nuancen. Ähnlich wie bei der Kunst ermöglichen auch bei Weinen Erfahrung und Wissen, die Sinneseindrücke einzuordnen und zu verstehen. Und das ist ein Prozess.
Mein Tipp an dieser Stelle: Ob bei der Wahl eines Kunstwerks für dein Zuhause oder eines Weins für dein Abendessen – es geht darum, was dir persönlich gefällt. In einem ersten Schritt kannst du intuitiv einordnen, ob dir ein Wein schmeckt oder dir ein Bild gefällt. Und deine Meinung – egal, wie sie ausfällt – ist völlig ok.
In weiteren Schritten kannst du deine Kenntnisse ausbauen. Denn Geschmack und Genuss haben eben auch mit Erfahrung zu tun. Und mit mehr Erfahrung macht es mehr Spaß Kunst zu betrachten und Wein zu verkosten, da das eigene Erlebnis reicher wird.
Endlose Vielfalt in der Welt von Kunst und Wein: Es wird nie langweilig
Die Welt der Kunst und des Weins bietet eine beeindruckende Vielfalt. Von klassischen Gemälden über moderne Installationen bis hin zu digitalen Kunstformen – es gibt unendlich viele Stile und Ausdrucksformen.
Zudem kommen immer neue Trends auf wie seit einigen Jahren Augmented Reality Effekte, mit denen Kunstschaffende immersive und interaktive Erlebnisse kreieren. Und jetzt natürlich die KI, die auch die Kunst beeinflusst.
Ebenso gibt es beim Wein eine riesige Bandbreite. Letztens habe ich zum Beispiel einen sehr kräftigen Rotwein aus Georgien verkostet, eine Anbauregion, die wenig bekannt ist und doch auf eine sehr lange Tradition zurückblickt. Mein Learning: Ich habe eine Region entdeckt, die mich überrascht hat und von der ich gerne mehr erfahren möchte. Und schon ist die Neugier geweckt.
Lass dich mitreißen: Es ist bei der Kunst und dem Wein manchmal wie bei einem Dominospiel. Die eine Entdeckung ermöglicht die nächste – wenn du es zulässt. Lass dich einfach von der Vielfalt inspirieren.
Und probiere auch ruhig Kunst und Wein gemeinsam aus. Mach dir den Spaß und überlege dir, welchen Wein du zu einem bestimmten Kunstwerk als passend empfindest. Daraus lassen sich auch gesellige Abende mit Freunden entwickeln.
Die Magie des Moments: Kunstwerke und Weine, die in Erinnerung bleiben
Kunst und Wein haben die außergewöhnliche Eigenschaft, starke Emotionen hervorzurufen und echte Erlebnisse zu schaffen.
Erinnerst du dich an Kunstwerke oder Weine, die dir aufgrund des Erlebniswerts wirklich in Erinnerung geblieben ist? Mir geht es zum Beispiel mit der Sixtinischen Kapelle in Rom so. Die Deckenmalereien entfalten eine ungeheuer kraftvolle Wirkung. Und das nach Jahrhunderten in der heutigen – einer völlig anderen – Zeit.
Für mich ist die Emotion die stärkste Verbindung zwischen Kunst und Wein. Warum? Es geht dabei nicht nur um das Erlebnis. Ich sehe immer wieder, wie Kunst und Wein Menschen gleichermaßen ins Gespräch bringen und das Eis brechen. Das sind gute Voraussetzungen für ein Event: Wenn beide Disziplinen zusammenkommen, dann sind Emotionen vorprogrammiert – und es kann nur gut werden.
Wie kannst du dies für dich nutzen? Schenke dir selbst nachhaltig schöne Erlebnisse und genieße sie mit allen Sinnen. Schnapp dir zum Beispiel Freunde und verabrede dich für einen Ausstellungsbesuch oder organisiere eine Weinprobe.
Und zum Schluss…
Sowohl bei der Kunst als auch beim Wein gilt – alles ist erlaubt, solange es gefällt. Eine kleine Einschränkung vielleicht: Wenn du Kunst oder Wein als Geldanlage nutzen möchtest, gibt es weitere Aspekte zu beachten. Nebenbei: Gut und teuer sind weder in der Kunst noch beim Wein zwangsweise gleichbedeutend.
Kunst und Wein sind keine statischen Erfahrungen. Sie wachsen und verändern sich mit uns, offenbaren neue Facetten und Tiefen, je mehr wir uns auf sie einlassen. Jeder Schluck, jeder Blick – ein Schritt in eine immer faszinierendere Welt.
Viel Freude beim Entdecken!
Über die Autorin: Nina Groth
Die Stadtmalerin schreibt als Gastautorin für das Art & Wine Magazine und führt auch selbst Events rund um Kunst und Wein durch. Mit ihren lebendigen Stadt-, Architektur- und Hafenbildern sowie ihren Landschaftsdarstellungen ermutigt sie Menschen, mit Entdeckerfreude dem eigenen Weg zu folgen. Nina Groth stellt regelmäßig aus. Ihre Arbeiten finden sich sowohl in Privatsammlungen als auch in Unternehmen. Du möchtest mit Nina in Kontakt treten? Mehr unter: www.ninagroth.com oder direkt per E-Mail unter kontakt@ninagroth.com.
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