Künstlerhilfe Frankfurt – viele Hände helfen
Wie der Name schon sagt, hilft die Künstlerhilfe Frankfurt lokalen Künstlern aus Frankfurt und Umgebung dabei, den Sprung zur Selbstständigkeit zu meistern. Prof. Dr. Andreas Bee sitzt im Vorstand des gemeinnützigen Vereins und gibt spannende Einblicke in die Arbeit der Künstlerhilfe.
Prof. Dr. Andreas Bee
Prof. Dr. Andreas Bee, Kunsthistoriker, Kurator und Professor für Kunstwissenschaften an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, war aber auch lange Zeit stellvertretender Direktor und Kurator im Museum für Moderne Kunst (MMK) in Frankfurt am Main. Hier hat er die Aufbauphase und die verschiedenen Ausstellungen in Zusammenarbeit mit Jean-Christophe Ammann gemeistert. Hinzu kommt, dass er zusätzlich zu seiner Arbeit seit über 30 Jahren ehrenamtlich im Vorstand der Künstlerhilfe Frankfurt sitzt.
Die Künstlerhilfe Frankfurt hilft heimlich
Man liest nicht viel über die Tätigkeiten der Künstlerhilfe Frankfurt, man setzt bewusst auf Understatement. In erster Linie geht es darum, Gutes zu tun – ohne groß darüber zu sprechen. Obwohl renommierte Unternehmen (z. B. Deutsche Börse, Deutsche Bank oder Generali) und bekannte Persönlichkeiten zum Förderkreis gehören, gibt keine Absicht, das Engagement publik zu machen. Zu den Förderern zählen auch Künstler, die in der Vergangenheit selbst mal durch die Künstlerhilfe unterstützt wurden – beispielsweise Prof. Tobias Rehberger und andere, die mittlerweile nicht nur national, sondern auch international bekannt geworden sind.
Neben direkten Spenden an die Künstler gibt es natürlich auch stille Hilfen durch Unterstützungskäufe. Nicht selten finden Förderer einen Lieblingskünstler, dessen Werke sie sammeln und sich ins Wohnzimmer hängen. Dadurch entsteht auch zwischen den Künstlern und Förderern oftmals eine enge Beziehung. Vermittlungen oder Empfehlungen können sich ebenfalls ergeben.
Die Förderung vergisst man nicht
Generell schaffen nur wenige Künstler nach der Akademie den Sprung in die Selbstständigkeit. Diese Zeit wird oft durch eine Phase der Selbstfindung begleitet. Für Künstler ist es ein wichtiger Lebensabschnitt, in dem finanzielle Sorgen oft eine Rolle spielen. „Wenn man als Künstler in dieser prägenden Zeit Unterstützung erhält, vergisst man das niemals.“, berichtet Prof. Dr. Andreas Bee. „Viele der geförderten Künstler bleiben dem Verein daher eng verbunden und werden auch als Förderer tätig.“
Gestärkt wird die Gemeinschaft des Vereins durch den Bezug zur Region. „So wie man die Fussballmannschaft seiner Stadt unterstützt, so unterstützen wir auch unsere Künstler hier in Frankfurt – selbst wenn die wenigsten wirklich gebürtige Frankfurter sind.“
Mit dem Städel und der Offenbacher Kunsthochschule bietet das Rhein-Main-Gebiet angehenden Künstlern hervorragende Voraussetzungen für Kunstwissenschaften. Auch der Markt für Künstler ist hier nicht so überfüllt wie in Berlin. So ist die Besucherschaft von Galerien in Frankfurt – im Gegensatz zu Berlin – hauptsächlich von Bürgern geprägt. Dadurch entsteht kein Überangebot von Kunstwerken und Künstlern, wie es in Berlin der Fall ist.
Stiftung
Mittlerweile gibt es neben dem Verein auch die Künstlerhilfe als Stiftung. Der Großteil des Kapitals kam hierbei von wenigen Personen, die nicht genannt werden möchten. Dies unterstreicht das Engagement und das gelebte Understatement. Wer Gutes tun möchte, kann sich auch gern an Herrn Harald Meyer von der Stiftung wenden oder direkt an die folgende Bankverbindung spenden:
Stiftung Künstlerhilfe Frankfurt
DE95500400000312233000
COBADEFF
oder an den Verein:
Künstlerhilfe Frankfurt e.V.
DE20 5004 0000 0311 1366 01
COBADEFF
Schnelle Hilfe in ungewissen Zeiten
Durch die Stiftung und den Verein können mittlerweile zahlreiche Künstler unterstützt werden, die sich in einer bedürftigen Situation befinden. Aktuell konnten durch die beiden Hilfsprojekte „Nutzlose Aufwendungen“ und „Arbeitsstipendien“ bereits 53 Künstler unterstützt werden. Die Spenden beliefen sich dabei auf ca. 50.000 Euro.
Über die Verteilung und Auswahl der Künstler entscheidet das Kuratorium. Hierbei findet ein reger Austausch mit den Künstlern statt. Dabei spielt das Vertrauen eine wichtige Rolle. Denn nur durch Vertrauen lässt sich sicher gehen, dass die wirklich bedürftigen Personen nicht leer ausgehen. Genau dieses Vertrauen wird bei der Künstlerhilfe gelebt, so dass unbürokratisch geholfen werden kann.