Hip-Hop und Wein

Was haben Hip-Hop und Wein gemein? Auf den ersten Blick nicht viel - doch das täuscht. Immer mehr Hip-Hop Künstler zeigen Interesse an Wein.
6 Apr, 2020

Was haben Wein und HipHop gemein? Auf den ersten Blick nicht viel, doch das täuscht. Tatsächlich gibt es mehr Parallelen als man denkt. Auch das Interesse an Wein wird zunehmend größer bei Hip-Hop-Künstlern.

Mehr und mehr Künstler rappen über Wein oder Champagner. Nach einer Analyse von Spotify ist Hip-Hop das meist gehörte Musik-Genre der Welt. Der kulturelle Ursprung des Hip-Hop stammt aus den verarmten Vorstädten der USA. Gerappt wurde daher meistens über Kriminalität, insbesondere über den Drogenhandel und die Prostitution. Ebenfalls Teil der Lyrik ist es, zu zeigen, dass man es aus der Armut schaffen kann und erfolgreiche Plattenverträge angeboten bekommt. Diesen Erfolg möchte man dann auch gern zur Schau stell. Doch bevor man sich hierfür dem edlen Tropfen widmete, griff man zur Mode: So wurde Polo Ralph Lauren bspw. genutzt, um seinen Life-Style zu Ausdruck zu bringen:

(Lo-Life Crew – Quelle: Pinterest)

Ralph Lauren nahm es gelassen und freute sich über den Hype und mehr Absatz. Neben der Mode und teuren Autos bedient man sich auch gern des Schmucks (Bling Bling). Hochpreisige Uhre, Ketten, Ringe aus Gold mit Diamanten – Auffallen um jeden Preis.

Da ist der Griff zum Champagner nicht weit. Lil Kim, Kendrick Lamar, Drake und viele andere machen es vor und verpacken die guten Flaschen in ihren Lyrics. So zum Beispiel auch Fabulous, der sogar “Riesling” im Song-Titel nennt.

(Tupac bei den MTV Music Awards – Quelle: Pinterest)

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Nicht alle Anbieter sind dabei so cool wie Ralph Lifshitz aka Ralph Lauren, wenn es um das Präsentieren der Marke geht. Die Champagner Marke Louis Roederer Cristal war darüber nicht erfreut und äußerte sich dementsprechend. Dieses Verhalten bezeichnete Jay-Zals “racist” und rief zum Boykott auf. Viele folgten, so dass niemand der Szene mehr Cristal bestellte. Bekannt für sein Unternehmertum beteiligte Jay-Z sich im Gegenzug an Armand de Brignac aka Ace of Spades.

Wer mehr dazu wissen möchte:

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Hip-Hop und Wein

Jay-Z ist allerdings nicht der einzige Hip-Hop Artist, der sich ein Standbein in der Getränkeindustrie aufbaut. Nicki Minaj zog nach und beteiligte sich an myx Fusion Moscato. Dabei ist die extravagante Persönlichkeit nicht nur das Gesicht der Marke, sondern auch Inhaberin.

(Mona Scott & Nicki Minaj Take In The Myx Drinks To New Heights – Quelle: Thatplum.com)


Das Thema Wein und Hip-Hop hat Netflix ebenfalls aufgegriffen und in eigener Produktion den Film “Uncorked” herausgebracht. Dabei geht es um einen jungen Mann, der auf den Geschmack von Wein kommt und die Ambition hegt, Master Sommelier zu werden. In diesem Film werden Parallelen zwischen verschiedenen Rebsorten und Hip-Hop Künstlern gezogen. So vergleicht der Hauptdarsteller im Film Jay-Z mit Chardonnay (“versatile yet smooth”, Kanye West mit Pinot Grigio und Drake mit Riesling (“crisp, clean and in its feelings).

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Mittlerweile gibt es sogar ganze Podcasts, die sich diesem Thema widmen. Unter www.wineandhiphop.com werden bspw. verschiedene Rapper nach Ihrer Beziehung zum Thema Wein interviewed. Durchaus unterhaltsam.

So gegensätzlich Wein und Hip-Hop manchmal auch sind, gibt es durch aus einige Parallelen. Rapper wie Sommeliers erzählen künstlerisch ihre Geschichte. Die einen mit Wein, die anderen mit Hip-Hop-Tracks. Und bei beiden Kunstwerken kann in feinen Nuancen die Herkunft abgeleitet werden – sei es am Jahrgang, den Beats, der Sprache oder am Geschmack.

AUTOR:IN


Marius Greb
Marius Greb
Geschäftsführer von Art & Wine Magazine - Nach einigen Jahren im Finanzwesen wechselte Marius Greb die Branche und befasst sich heute mit Kunst und Wein. Vor dem Start von Art & Wine Magazine startete er Entkorkte Kunst - eine Kombination aus Wein- und Malabenden. Sie möchten mit Marius in Kontakt treten? Schreiben Sie eine E-Mail an Marius@art-wine-mag.com

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