Weingut Kullabergs von K Felix G Åhrberg

In den letzten Jahren hat sich die schwedische Weinindustrie zu einem aufstrebenden Sektor entwickelt. Ein Weingut, das dabei besonders hervorsticht, ist das Weingut Kullabergs geleitet K Felix G Åhrberg. Mit einem innovativen Ansatz und dem Einsatz von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten konnte das Weingut bereits große Erfolge verzeichnen wie z.B. die Auszeichnung bei der Austrian Wine Balance. Wir haben nochmal mit K Felix G Åhrberg von Kullabergs Weingut gesprochen und mehr über die Herausforderungen und Erfolge des jungen Weinguts sowie dessen Beitrag zur Förderung der schwedischen Weinindustrie erfahren.

Weinbau in Schweden

Die Weinindustrie in Schweden befindet sich noch in den Kinderschuhen, da das kalte Klima und kurze Wachstumsperioden die Produktion von Wein erschweren könnte. Trotzdem hat sich in den letzten Jahren eine kleine, aber wachsende Gruppe von Weinbauern gebildet, die sich der Herausforderung stellen und innovative Technologien und Anbaumethoden einsetzen, um den Weinbau in Schweden zu fördern. Es ist abzusehen, dass die schwedische Weinindustrie in den nächsten Jahren weiter wachsen wird, da immer mehr Verbraucher auf der Suche nach exotischen und seltenen Weinen sind. In diesem Kontext nimmt das Kullabergs Weingut von K Felix G Åhrberg als Pionier und Vorreiter der nordischen Weinindustrie eine Leuchtturmfunktion ein.

Die Entwicklung von Kullabergs Weingut

Das Weingut Kullabergs von K Felix G Åhrberg hat sich in kurzer Zeit zum bekanntesten Weingut des Landes entwickelt. Mit seinem Fokus auf pilzwiderstandsfähige Rebsorten hat das Weingut internationale Anerkennung gewonnen und exportiert mittlerweile seine Weine in Länder wie Norwegen, Italien, Japan, Österreich und Hong Kong. Die Weine von Kullabergs sind insbesondere bei Michelin-Gastronomen beliebt und wurden sogar im königlichen Saal ausgezeichnet, in dem der Nobelpreis vergeben wird. Das Weingut hat zudem seine Produktionskapazitäten durch den Bau eines Kellers und einer modernen Produktionshalle erweitert, um das Wachstum in den nächsten Jahren zu bewältigen.

Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung des Weinguts Kullabergs war der Aufbau des eigenen Teams. Das Team ist multinational besetzt und besteht aus Top-Talenten aus Südafrika, Ungarn, Italien, der Schweiz und Spanien. Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb des Teams waren anfangs sicherlich eine Herausforderung, das hat sich aber mittlerweile eingespielt. Das neuste Teammitglied ist ein Rauhaardackel namens „PIWI“.

Aktuell liegt die Produktion bei 45.000 Flaschen. Diese sind in der Regel schnell ausverkauft. Daher plant K Felix G Åhrberg bereits die Erweiterung des Weinguts um vier Hektar auf 18 Hektar Rebfläche. Das Ziel ist es, in Zukunft ca. 30 Hektar zu erreichen, allerdings erfolgt dieser Schritt organisch, um das Wachstum auch nachhaltig stemmen zu können. Die Vergrößerung wird es dem Weingut ermöglichen, die steigende Nachfrage zu bedienen. Die Verwendung von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten hat sich als hervorragende Wahl erwiesen und wird auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der Weinproduktion bleiben.

Einer der größten Erfolge Kullabergs ist sicher der K, Jahrgang 2021 Wein. Er übertraf alle Erwartungen und wird bald zum Verkauf stehen. „Hier hat einfach alles gepasst. Der Wein ist trocken ausgebaut im Fass. Bei der Lese sorgt eine leichte Botrytis (Edelfäule) bei den Solaris-Trauben für die Intensität des Weins. Die Kunden dürfen sich freuen.“ so der Winzer.

PIWI – Nachhaltige Rebsorten für die Zukunft

Pilzwiderstandsfähige Rebsorten, auch Piwi-Rebsorten genannt, sind eine relativ neue Sortenfamilie, die resistent gegenüber Pilzkrankheiten wie Mehltau sind. Sie wurden durch die Kreuzung traditioneller, klassischer Rebsorten mit Wildreben gezüchtet. Piwis bieten viele Vorteile für Winzer, da sie den Einsatz von Pestiziden und Fungiziden reduzieren und somit wesentlich umweltfreundlicher sind. Auch in Schweden sind diese Rebsorten bereits angekommen und das Weingut Kullabergs stellt unter Beweis, dass es klappt. Damit schlägt das Weingut Kullabergs einen fortschrittlicheren Weg ein als andere nördliche Weingüter, die mit regnerischem Wetter zu kämpfen haben und leider auf die klassischen Rebsorten setzen. So musste die Weinindustrie in England beispielsweise einen hohen Einsatz von Pflanzenschutz sowie gewisse Ertragsverluste hinnehmen.

Die Piwis haben einen weiteren Vorteil. Dadurch, dass diese Rebsorten noch nicht allzu bekannt sind, stoßen sie bei Weinenthusiasten auf Neugierde. Ein Cabernet Blanc beispielsweise klingt definitiv spannend und weckt Interesse. Dass das nicht bei allen Rebsortennamen klappt, ist kein Wunder. Aber man muss die Weine nicht unbedingt dogmatisch sortenrein ausbauen und nach den Rebsorten benennen. Kullabergs Weingut geht daher seinen eigenen Weg und sammelt Erfahrung in der Cuvéetierung der Piwi-Rebsorten.

„Der Markt für Puristen ist bereits gut gesättigt. Wir müssen da nicht auch noch mitmachen. Unsere Cuvees erlauben mehr Kreativität und Feinschliff. Der Wein sorgt für alles Wichtige. Es ist wie bei einem Gemälde. Der Wein ist das Kunstwerk. Im Weinkeller entscheidet man nur noch, wo und wie man das Kunstwerk ausstellt: welche Perspektive, welches Licht, welcher Raum. Der Winzer wird zum Kurator.“, so K Felix G Åhrberg.

Was die Zukunft bringt

Im Weingut Kullabergs steht aktuell viel an. Das noch junge Weingut und der Unternehmer K Felix G Åhrberg dürfen sich auf viele neue Jahrgänge freuen und müssen gleichzeitig Geduld beweisen, denn die Weinberge brauchen ihre Zeit. Das kommt Felix allerdings auch ganz gelegen, da er sich in Zukunft auch wieder seinem Hobby, der Malerei, widmen möchte.

Felix arbeitet eng mit verschiedenen Hochschulen in Schweden zusammen, um die Forschung und Entwicklung im schwedischen Weinbau voranzutreiben. Gleichzeitig fordert er mehr Unterstützung vom schwedischen Staat für den Weinbau. Er glaubt, dass die Regierung mehr im Bereich des schwedischen Weinbaus fördern sollte, um das Potenzial des Landes als Weinproduzent voll auszuschöpfen. Es stünden noch über 10.000 Hektar Rebfläche zur Verfügung.