Christian Peth vom Weingut Peth-Wetz hat mit uns über den Cabernet Sauvignon gesprochen. Im Nachgang wollten wir mehr wissen und haben ihn besucht.
Christian Peth – ein Vollblutwinzer mit Vision
Es gab eine Zeit, in der Christian Peth eigentlich gar kein Winzer werden wollte. Doch das änderte sich durch verschiedene Auslandsaufenthalte. In den USA wurde seine Leidenschaft geweckt – einerseits für Wein, andererseits für die Ferne. Mit der entsprechenden Lehre und seinem Weinbaustudium aus Geisenheim im Gepäck ging es dann für Christian nach Australien und Südamerika. Dabei hat er vor allem seine Liebe zum Land Chile entwickelt.
Erst nach seinen Auslandsaufenthalten entschloss sich Christian dazu, den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Für ihn war jedoch klar, dass die Bedingungen stimmen müssen und er die Freiheit im Weinberg und Keller bekommt, die er benötigt. Das bedeutete vor allem, raus mit alten Rebsorten, die auf Masse gepflanzt wurden, rein mit neuen Reben, die er im Ausland kennengelernt hat. Dazu zählen beispielsweise Cabernet Sauvignon, Merlot, Malbec, Cabernet Franc sowie Sauvignon Blanc oder Chenin Blanc. Qualitätsreben wie der Riesling durften jedoch bleiben, machen heute aber auch nur einen geringen Anteil der bewirtschafteten Rebfläche aus.
Die Eltern ließen ihm dabei freie Hand und merkten schnell, dass es die richtige Entscheidung war. Denn Christian stellte das Weingut im Jahr 2004 sukzessive um und baute dabei auch die Vermarktung eigener Flaschen auf. Im ersten Jahr verkaufte er 5.000 Flaschen. Die Anzahl konnte er jedes Jahr deutlich steigern – keine Selbstverständlichkeit für einen Newcomer in der Szene.
Zusammen mit seiner Frau Maja Luise führt Christian Peth nun in Bermersheim das Weingut Peth-Wetz. Er ist also zu seinen Wurzeln zurückgekehrt, denn er ist dort aufgewachsen und hat schon immer im Weinberg mitgearbeitet.
Lieblingswein Cabernet Sauvignon
Wir hatten das Vergnügen mit Christian über den Cabernet Sauvignon im Detail zu sprechen. Es ist sein Lieblingswein und daher eine ganz besondere Rebsorte für ihn persönlich. Schnappt Euch ein Glas Cabernet Sauvignon und hört gern rein!
Die Pyramide der Weinstile
Ähnlich zur VDP Weinpyramide gibt es auch bei Peth-Wetz vier Qualitätsstufen. Auf 40 Hektar Rebfläche wachsen seine Grand Vintage, Réserve, Unfiltered und Estate Weine, welche mittlerweile in die ganze Welt exportiert werden. Zu den besten Lagen zählen der Westhofener Rotenstein, Bermersheimer Hasenlauf, Dalsheimer Hubacker oder der Gundersheimer Höllenbrand.
Die Weine vom Weingut Peth-Wetz erzielten bereits viele Preise. Darunter erste Plätze sowie Sterne bei Vinum, Eichelmann oder Meininger. Die Auszeichnungen sind Resultate harter Arbeit und Mut. Vor allem mit seinen Rotweinen schafft Christian Peth es, mit dem Vorurteil, man könne deutsche Rotweine nicht trinken, aufzuräumen. Seine Weine weisen einen markanten eigenen Stil auf. Die Qualität stimmt von der Auswahl der Reben, über die Weinbergsarbeit bis hin zur Kellerarbeit. Sein Qualitätsanspruch erfordert auch höhere Preise, womit er in Rheinhessen zu einem Leuchtturm wird und eine echte Vorbildfunktion übernimmt.
Qualität muss einen Preis haben. Teure Weinen würden sich sonst einfach nicht lohnen.
Christian Peth
Die Kellerarbeit bildet im Prozess das I-Tüpfelchen. Die Voraussetzung für top Weine ist das Handwerk im Weinberg. Dort greift man ein, muss reagieren und viel Fingerspitzengefühl und Intuition walten lassen. Die Inspiration und Ideen kommen dabei nicht selten aus der eigenen Erfahrung im Ausland oder von den Mitarbeitern, welche ebenfalls internationales Know-How mitbringen.
Weine für Alle
Die Weine von Christian Peth sind vor allem für diejenigen ein Muss, die jetzt immer noch an dem Satz festhalten, dass man Roteweine aus Deutschland nicht trinken kann. Aber nicht nur Rotweinliebhaber kommen in den Genuß, denn der Winzer hält auch für Weißweintrinker besondere Weine bereit. Ganz vorne dabei sind Chenin Blanc oder der Sauvignon Blanc – fumé: Geschmackserlebnisse, die man sonst eher aus dem Urlaub in Südafrika, Frankreich oder Australien kennt. Auch der Rosé Clairet ist nicht nur im Namen angelehnt an Bordeaux, sondern auch geschmacklich. Tiefe Farben, charakterstarke Aromen und der balancierte Umgang mit Holz stehen für die Weine von Christian Peth.
Für die Zukunft ist das Weingut bestens aufgestellt, da die Wahl der Rebsorten unter Berücksichtigung des Klimawandels erfolgte. Kräftige Weine vertragen viel Sonne und sind somit gut gerüstet für die Zukunft.